Raumfahrtfirma Exotrail verbessert Skalierbarkeit mit der Public und Private Cloud von OVHcloud
OVHcloud und Exotrail


Flexibilität und Skalierbarkeit mit integrierter Kostenkontrolle

Souveräne und sichere Multi-Cloud-Umgebung

Zeitersparnis durch Open-Source-PaaS-Lösungen von OVHcloud
Zusammenfassung
Exotrail ist ein Raumfahrtdienstleister, der 2017 in Massy, Île-de-France, gegründet wurde. Das Unternehmen produziert elektrische Antriebssysteme namens spaceware™, die in Kleinsatelliten (Smallsats) zum Einsatz kommen. Außerdem entwickelt das Unternehmen das Orbital Transfer Vehicle (OTV) – oder spacevan™ – für Kleinsatelliten. Ein OTV ist ein Raumfahrzeug, das dazu verwendet wird, ein anderes Raumfahrzeug von einer Umlaufbahn in eine andere zu bringen. Das hilft insbesondere bei der Lösung des „Last-Mile-Problems“ – dem letzten Stück der Reise eines Satelliten, wenn er von der Rakete abgekoppelt wird, um schlussendlich zu seiner endgültigen Umlaufbahn zu gelangen. Das bedeutet vor allem, dass der Satellit für diesen Schritt keinen eigenen Treibstoff verbrauchen muss. Weitere Möglichkeiten für In-Orbit-Dienste könnten die Verlagerung defekter Satelliten in eine Zwischenbahn, die Verlängerung der Lebensdauer eines Satelliten, dessen Treibstoff aufgebraucht ist, oder die Beseitigung von Weltraummüll usw. sein.
Exotrail entwickelt außerdem Softwaretools für Weltraumsimulationen und -operationen, die die „Lieferkette“ im Weltraum unterstützen, sowie Tools für die Weltraumlogistik. Bis zum Jahr 2025 hat Exotrail mehr als 20 Weltraummissionen durchgeführt.
Die Herausforderung
Einige Mitglieder des Exotrail-Teams hatten bereits in früheren Positionen die Infrastruktur von OVHcloud genutzt und sich nach der Gründung des Unternehmens für das OVHcloud Startup Program beworben. Das Team wurde akzeptiert und baute die erste Infrastruktur des Unternehmens auf VMware ESXi auf – mit einer umfassenden Reihe von virtuellen Maschinen und Backups über Veeam.
„Wir wollten etwas Langfristiges aufbauen und die Private Cloud war dafür perfekt geeignet“, so Benjamin Auger, IT-Leiter bei Exotrail. „Der Managed Kubernetes Service von OVHcloud wurde erst 2019 eingeführt, daher haben wir uns zu Beginn der Zusammenarbeit auf die Nutzung der Hosted Private Cloud konzentriert. Das Kostenmanagement war gut und aus Preisperspektive war alles relativ einfach vorherzusagen. Der Stack war zuverlässig und wir konnten die gesamte Infrastruktur ohne größere Probleme verwalten.
Für die technologischen Überlegungen von Exotrail war auch die Souveränität ein wichtiger Faktor. Der Weltraumsektor unterliegt häufig Verteidigungs- und Militärvorschriften, weshalb die rechtlichen Aspekte im Bereich der Weltraumtechnologie komplex sein können.
„Wir haben frühzeitig eine Risikoanalyse durchgeführt und uns mit den philosophischen und rechtlichen Fragen auseinandergesetzt“, so Auger weiter. „Wir haben besonders auf die International Traffic Arm Regulation geachtet – eine US-amerikanische Vorschrift, die die Weitergabe unseres geistigen Eigentums außerhalb der USA einschränken oder beeinflussen könnte. Als Start-up wollten wir sicherstellen, dass wir sowohl unsere Hardware als auch unsere Software global exportieren und reexportieren können, ohne dabei gegen lokale Gesetze zu verstoßen. Einige der US-Hyperscaler waren sehr großzügig mit ihren Cloud-Gutscheinen, aber unsere Risikoanalyse ergab, dass eine Zusammenarbeit mit ihnen letztendlich unsere Freiheit einschränken würde.“
In den ersten fünf Jahren konzentrierte sich Exotrail auf den Ausbau des Unternehmens und den Aufbau einer soliden IT-Infrastruktur. Die Hosted Private Cloud stellte den Großteil der Computing-Ressourcen von Exotrail dar. Es gab aber auch einige wenige Dienste, die bei anderen Cloud-Anbietern gehostet waren oder auf die über direkte SaaS-Lösungen zugegriffen wurde.
Mit dem Wachstum des Unternehmens wollte das Team jedoch seinen Fokus verlagern und durch die Optimierung von Services, Nutzung von Daten und Einführung elastischer, Cloud-nativer Architekturen dafür sorgen, dass Bereitstellungen schneller, intelligenter und präziser werden. Darüber hinaus hatte Exotrail mit der Entwicklung einer Reihe von Softwaretools für den Verkauf an andere Unternehmen begonnen. Infolgedessen begann das Team, sich mit dem Public-Cloud-Angebot von OVHcloud zu befassen, um herauszufinden, wie es dem Unternehmen helfen könnte, schneller und effizienter zu skalieren, ohne Kompromisse bei Souveränität oder Sicherheit eingehen zu müssen.
„Wir haben eine tiefgreifende Transformation eingeleitet, um den wachsenden Anforderungen in puncto Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Effizienz gerecht zu werden“, kommentierte Auger. „Es begann mit einem Umdenken, bei dem Automatisierung, Standardisierung und eine produktorientierte Kultur in den Mittelpunkt gestellt wurden. Ausgehend davon haben wir dann die nächste Generation unserer Cloud-Infrastruktur designt, um die Ziele des Unternehmens für die nächsten fünf Jahre zu unterstützen.“
Die Lösung
Das Exotrail-Team entschied sich für ein Hybridmodell, das das Beste aus beiden Welten vereint: die bestehende Private Cloud und die neue Public-Cloud-Infrastruktur, die über das interne Netzwerk von OVHcloud (vRack) miteinander verbunden sind. Dieser Ansatz war im Grunde „Evolution statt Revolution“ und hat dazu beigetragen, die bestehende private Infrastruktur mit Managed Kubernetes und Cloud-Services zu erweitern, um an Agilität zu gewinnen, ohne das Team zu vergrößern.
Das war wichtig, weil das Kern-IT-Team von Exotrail aus sechs Personen besteht – und obwohl zunächst eine einfache Kubernetes-Umgebung in Betracht gezogen wurde, hätte dies einen erheblichen Verwaltungsaufwand mit sich gebracht. Aus diesem Grund beschäftigte sich Exotrail etwas genauer mit der Managed Kubernetes Lösung von OVHcloud.
„Agilität ist uns immer wichtig, allerdings müssen wir ständig Investitionen und Vorteile gegeneinander abwägen“, fügte Auger hinzu. „Wir würden verwaltete Backups und Datenbanken definitiv bevorzugen, aber die Zeitersparnis und die geschäftlichen Vorteile überwiegen derzeit nicht die Kosten.“
Exotrail verfügt über eine Vielzahl von Datenanwendungen, die in Datenbanken bei OVHcloud gehostet werden, sowie über eine erhebliche Menge an Sensordaten aus seinen Produktionssystemen.
Vor der Migration jeglicher Workloads zu OVHcloud formulierte das Exotrail-Team sorgsam seine Anforderungen rund um eine sichere und skalierbare „Landing Zone“. Dabei handelt es sich um die grundlegende Cloud-Umgebung, die es Exotrail ermöglicht, seine Workloads sicher bereitzustellen und zu skalieren.
Sicherheit und Identitätskontrolle sind für Exotrail von großer Bedeutung und das Landing-Zone-Modell wurde so konzipiert, dass ein starkes Identitätsmanagement, eine optimierte Zugriffskontrolle mit umfassenden IAM-Richtlinien und eine klare Ressourcenorganisation nach Team und Umgebung gewährleistet sind, um sowohl die Sicherheit als auch die betriebliche Effizienz zu fördern. Das Team konzentriert sich außerdem stark auf die Schaffung von langfristigem Mehrwert und setzt auf Infrastructure-as-Code-Praktiken für wiederholbare, automatisierte Bereitstellungen sowie auf die Einrichtung einer robusten Netzwerkkonnektivität, um eine nahtlose und sichere Kommunikation zwischen Projekten und mit älteren Umgebungen zu ermöglichen.
„Es war uns wichtig, dass wir eine hohe Verfügbarkeit ohne Einbußen bei der Latenzzeit gewährleisten konnten“, so Auger weiter. „Wir haben ein Data Warehouse mit einer Milliarde Zeilen, das wir in Managed Kubernetes Service hosten, weil das schnell und kostengünstig ist. Aber irgendwann möchten wir uns nach einem Managed Data Warehouse umsehen, wenn der Preis stimmt.“
Infolgedessen erweiterte Exotrail seine Infrastruktur mit OVHcloud. Hier die Komponenten:
- Managed Hosted Private Cloud (VMware/ESXi)
- Managed Kubernetes Service (Kubernetes, OpenStack)
- Managed Container Registry (Harbor)
- Managed Databases (PostgreSQL, MongoDB)
- Object Storage (S3, swift)
- Logs Data Platform (Graylog, OpenSearch)

Das Ergebnis
Mit OVHcloud optimiert Exotrail weiterhin seine Ressourcennutzung und verfügt über eine äußerst agile Microservices-Infrastruktur.
Exotrail ist nun erfolgreich zu einer Cloud-nativen Architektur gewechselt, indem eine skalierbare Plattform für Flugdynamikberechnungen unter Verwendung von Knative auf Kubernetes implementiert wurde. Durch diese Umstellung können sich die Ingenieur:innen nun auf die Flugdynamikentwicklung mit Stateless-Funktionen konzentrieren. Neben der Verbesserung der Testbarkeit konnten mit Managed Services auch die Wartungskosten gesenkt werden.
Das Team hat außerdem die Ressourcennutzung optimiert und mit Tools wie Argo Rollouts und Knative eine kontinuierliche Bereitstellung erreicht. Es gab kleinere Probleme mit der dynamischen Cluster-Autoskalierung von OVHcloud, die in Zukunft behoben werden, sobald OVHcloud Karpenter (Kubernetes Node Auto-Scaling) unterstützt. Der Umstieg auf die Public Cloud in Verbindung mit der Einführung Cloud-nativer Praktiken hat jedoch die Flexibilität und Skalierbarkeit des Unternehmens erheblich verbessert.
Durch die Nutzung der Public-Cloud-Infrastruktur von OVHcloud konnte Exotrail auch sein ERP-System weiterentwickeln. Das Unternehmen hat schon immer Odoo als ERP-System verwendet, zunächst mit einer einfachen Installation der Odoo-Binärdatei auf einer VM in der Hosted Private Cloud Umgebung. Anschließend stellte das Team über Docker Compose auf eine containerisierte Installation um, gefolgt von einer selbstverwalteten Kubernetes-Distribution und schließlich einer Bereitstellung im Managed Kubernetes Service (MKS) von OVHcloud.
Diese Entwicklung hat es dem Unternehmen ermöglicht, sich die Skalierbarkeit und Elastizität der Public-Cloud-Plattform zunutze zu machen. Das Team kann sich nun ausschließlich auf die Konfiguration von Odoo und die Verwaltung seiner Daten konzentrieren, ohne sich um die Orchestrierungsebene kümmern zu müssen. Durch diese Umstellung hat sich die „Time-to-Release“ des Unternehmens erheblich verkürzt.
„Es war mir eine große Freude, mit einem so visionären Technologieteam zusammenzuarbeiten“, fügte Melissa Combettes, Cloud Account Manager bei OVHcloud, hinzu. „Wir sind gemeinsam gewachsen und es ist sehr erfreulich, zu sehen, dass das Unternehmenswachstum von Exotrail durch unsere Cloud-Infrastruktur beschleunigt wird. Die meisten Menschen wissen wahrscheinlich nicht, dass die Zukunft der Raumfahrt- und Satellitenindustrie von Datenbanken und ERP-Software gesteuert wird, aber wir sind sehr stolz darauf, unseren Teil dazu beizutragen und dieses faszinierende Geschäftsfeld zu unterstützen.“
Schließlich nutzt Exotrail nun die PaaS-Lösung Logs Data Platform von OVHcloud für die zentralisierte Log-Verwaltung. In der Vergangenheit hatte das Team festgestellt, dass selbstverwaltete Lösungen auf Basis eines Open-Source-Stacks wie ELK oder Graylog schwierig einzurichten und zu warten waren, insbesondere für ein kleines Team.
Durch den Wechsel zur verwalteten Lösung OVHcloud Logs Data Platform profitiert das Team von einem sofort einsatzbereiten und gut dokumentierten Open-Source-Tool, mit dem es sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren kann, anstatt sich um die Administration kümmern zu müssen. Dank eines hohen Automatisierungsgrades und standardmäßiger Integrationen konnte Exotrail innerhalb weniger Tage mehrere Terabyte an Logs einrichten und erfassen. Anschließend nutzte das Team die leistungsstarke Abfragesprache, um stark angepasste Echtzeit-Dashboards zu erstellen, die ein hohes Maß an Beobachtbarkeit ermöglichen.
„Eine der positivsten Erfahrungen, die wir gemacht haben, ist die enge Zusammenarbeit mit den Teams von OVHcloud, darunter Plattform-Engineers, Cloud Specialists, Data Engineers und Sales Manager. Wir arbeiten sehr gerne mit ihnen zusammen und schätzen es, durch kontinuierliche Diskussionen und Feedback direkt zur Gestaltung des Produkts beitragen zu können. Die OVHcloud Community war ebenfalls unglaublich wertvoll, aktiv, hilfsbereit und voller Fachwissen. Auch wenn nicht immer alles reibungslos funktioniert und Probleme auftreten können, ist es uns dank der Reaktionsfähigkeit der Teams stets gelungen, Risiken zu minimieren und eine Lösung zu finden.“
Benjamin Auger – Leiter IT, Exotrail