Was ist Objektspeicher?
Objektspeicher nimmt riesige Mengen unstrukturierter Daten auf und verwandelt jeden Datenpunkt in eine separate Einheit – ein Objekt – mit eigenen Metadaten und einer eindeutigen Kennung. Diese Objekte werden in einer Datenumgebung gespeichert, sodass Sie leichter auf die einzelnen Objekte zugreifen können und das Abrufen sowie deren Verwaltung vereinfacht werden.

Was Objektspeicher bedeutet
Vorbei sind die Zeiten, in denen strukturierte Daten die wichtigste Quelle für geschäftliche Informationen und Erkenntnisse waren. Stattdessen ist es in den letzten Jahren zu einer explosionsartigen Vermehrung unstrukturierter Daten gekommen – Datenpunkte wie Text, E-Mails, mobile Aktivitäten, Video-/Audiodateien, Social-Media-Beiträge und vieles mehr. Im Vergleich zu leicht zuweisbaren strukturierten Daten mit ihren Tabellen, Zeilen und Spalten stellen unstrukturierte Daten eine echte Herausforderung für Unternehmen dar.
Und bei unzureichender Verwaltung wird alles nur noch schlimmer. Laut Gartner nehmen die unstrukturierten Daten dreimal schneller zu als strukturierte Daten. Daher ist ein Speicherdienst mit leistungsstarken Verwaltungsfunktionen erforderlich, um einen potenziellen Tsunami an unentzifferbaren Daten effektiv in zusammenhängende, organisierbare Einheiten mit echtem Wert zu verwandeln und so zu vermeiden, dass Entwicklungsteams mit einem logistischen Albtraum zu kämpfen haben.
Nutzung von Objektspeicher
Der Objektspeicher nimmt die Datenblöcke, aus denen jede unstrukturierte Datendatei besteht, und fasst sie in einer einzigen einheitlichen Einheit zusammen, die anpassbare Metadaten und eine eindeutige Kennung enthält. Dadurch entsteht ein „Objekt“, das dann über TCP/IP in einem Repository – einem Speicherpool – entweder on premise oder in der Cloud (was auch häufiger der Fall ist) gespeichert werden kann.
Wenn Sie auf Ihre unstrukturierten Datensätze zugreifen müssen, können Sie das gewünschte Objekt mithilfe von RESTful APIs, HTTP oder HTTPS suchen, anstatt mit einer unbändigen Menge von Daten zurechtkommen zu müssen. Die gesuchten Metadaten können in eine Suchmaschine eingegeben werden, die wiederum alle damit verbundenen Metadaten – und zugehörigen Datensätze – abruft. Dank der starken Leistung des Objektspeichers werden Ihnen die Ergebnisse in wenigen Augenblicken bereitgestellt. Mit anderen Worten: Es wird endlich Ordnung in das Chaos der unstrukturierten Daten gebracht und aus einer potenziellen Belastung wird ein wertvolles Gut. All das wird durch den Objektspeicher und seine außergewöhnlichen Verwaltungsfunktionen ermöglicht.
Was ist der Unterschied zwischen Dateispeicher, Blockspeicher und Objektspeicher?
Es gibt viele verschiedene Arten von Speichersystemen. Ausschlaggebend für die Nutzung eines bestimmten Systems sollte der jeweilige Use Case sein. Beim Dateispeicher werden Dateidaten in der Regel in einer hierarchischen Struktur organisiert und gespeichert, die aus Verzeichnissen und Ordnern besteht. Da hier spezielle Dateiprotokolle wie NFS (Network File System) oder SMB/CIFS (Server Message Block/Common Internet File System) verwendet werden, sind diese Dateien einfach zu organisieren und zu durchsuchen, solange die Dateidatenvolumen überschaubar bleiben. Da die Dateidatenvolumen jedoch massiv wachsen, wird dieser Ansatz für Unternehmen immer untauglicher. Mit dem Blockspeicher werden die Einschränkungen des Dateispeichers aufgehoben, indem Dateien in einzelne Blöcke mit eindeutigen Kennungen aufgeteilt werden. Bei Bedarf können diese Blöcke wieder zu einer Datei zusammengefügt werden.
Daher ist die Speicherlösung ideal für Unternehmen, die verzögerungsfreie Kontrolle und optimierte Verwaltungsfunktionen für bestimmte Anwendungen benötigen. Hierzu gehören Datenbanken, Anwendungen, die eine dienstseitige Verarbeitung erfordern, und geschäftskritische Anwendungen (SAP und Oracle). Anders als beim Objektspeicher gibt es beim Blockspeicher allerdings keine Metadatenfunktionen, was bedeutet, dass nicht das gleiche Maß an Granularität geboten wird. Letzteres ist auch kostspielig und erfordert eine erweiterte Konfiguration, um vollständig optimiert zu sein.
Der Objektspeicher umgeht diese Probleme mit seinen Metadatenfunktionen und einem einzigen Speicherpool. Der einzige Nachteil für Unternehmen besteht in der Verwaltung dynamischer Daten, die regelmäßig aktualisiert werden müssen. Dadurch ändert sich Größe während der Laufzeit, was wiederum bedeutet, dass das gesamte Objekt bei jeder Änderung neu geschrieben werden muss.
Was sind Use Cases für Objektspeicher?
Cloud-native Use Cases
Deployen Sie Objektspeicher als ideale skalierbare Umgebung für die Migration zu Cloud-nativen Anwendungen oder deren Erstellung.
Use Cases im Multimedia-Bereich
Nutzen Sie eine Multimedia-Content-Management-Lösung, mit der Sie Multimedia-Inhalte (wie Videostreaming) über eine Plattform mit hoher Verfügbarkeit und niedriger Latenz speichern und verteilen können.
Use Cases für Analysen und AI
Mit Objektspeicher können Sie unterschiedliche und große Datensätze zusammenführen und Big-Data-Analysetools und AI einsetzen, um neue Erkenntnisse in wichtigen Geschäftsbereichen zu gewinnen.
Use Cases im IoT-Bereich
Machen Sie sich die unstrukturierten Daten zunutze, die das Internet of Things generiert, und profitieren Sie von der Fähigkeit, die Leistung von Geräten und mehr zu analysieren.
Use Cases für Backups
Eine Speicherlösung, die gewaltige Datenvolumen speichern kann, ermöglicht nicht nur das Anfertigen von Backups unstrukturierter Daten, sondern auch den unmittelbaren Zugriff darauf – wann und wie auch immer dies erforderlich ist.
Welche geschäftlichen Vorteile bietet Objektspeicher?
Skalierbarkeit für die Zukunft
Die Volumen an unstrukturierten Daten werden sich in Zukunft wahrscheinlich vergrößern. Um dieser Herausforderung zu begegnen, kann auch der Speicherpool mitwachsen. Pools bieten einen unbegrenzten Speicherdienst, der mit den Anforderungen rund um unstrukturierte Daten wachsen kann. Dadurch entsteht eine vielseitige und flexible Lösung, insbesondere in der Cloud. Ein Anbieter einer Cloud-basierten Infrastruktur kann die Speicherpools innerhalb weniger Minuten entsprechend den Anforderungen eines Unternehmen hoch- oder herunterskalieren. Aus diesem Grund sind Cloud-Lösungen das ultimative Instrument für jede Objektspeicherstrategie.

Mehr erreichen als mit strukturierten Daten
Die Unterbringung strukturierter Daten in einem hierarchischen System klingt im Vergleich zu unstrukturierten Daten zwar effizient, aber die objektbasierte Speicherung stellt diese Logik auf den Kopf. Anstelle der komplexen Datenbankinfrastruktur, die für strukturierte Daten benötigt wird und eine geschickte Handhabung erfordert, um auf Daten zuzugreifen und diese abzurufen, bietet Objektspeicher einen einzigen Pool, der frei von Verzeichnissen ist, und weitere Architektur zur Verbesserung von Workflows. Sie können in Ihren unstrukturierten Daten einfach nach den erforderlichen Metadaten suchen und alle Ergebnisse werden zwecks Abruf und Nutzung an einem zentralen Ort angezeigt.
Erweiterung der Suchfunktionen
Zu den leistungsstarken Suchfunktionen für unstrukturierte Daten von Objektspeichern kommt noch die Granularität der Suchkriterien hinzu, die verfeinert und angepasst werden können. Die Metadaten eines Objekts können alle Details oder Informationen enthalten, die das Unternehmen benötigt. Von Kategorie, Größe, Typ und Datum bis hin zu Besitzern und Berechtigungen bietet objektbasierter Speicher die leistungsstärkste Suchdynamik, die für die Beschaffung und den Abruf von zugehörigen unstrukturierten Daten möglich ist.
Bessere Einblicke
Die Metadaten und Managementfunktionen des Objektspeichers sind ein Segen für die Datenanalyse und bieten wertvolle Einblicke. Mit Datenanalysetools zum Untersuchen dieser Informationen können Sie Datennutzungsmuster, neue Content-Trends und Nutzerverhalten in Ihrer Objektspeicherlösung aufdecken und nachvollziehen. Eine Extrapolation dieser Ergebnisse wiederum kann zu besseren Geschäftsentscheidungen und fundierteren Wachstumsstrategien führen.


Schutz von Datenbeständen
Da sich alle Objekte in einem einzigen Speicherpool befinden, können sie mit hoher Geschwindigkeit dupliziert und an einem anderen Ort gespeichert werden. Diese Managementfunktion schafft die ideale Basis für Daten-Backups, Business Continuity und Disaster-Recovery-Strategien. Damit wird sichergestellt, dass im Falle eines Datendiebstahls oder Datenverlusts das Backup so bereitgestellt werden kann, dass Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs so gering wie möglich ausfallen. In dieser von Daten geprägten Zeit erhält jedes Managementteam dadurch ein Gefühl der Sicherheit.
Gewinnerhalt
Die Nutzung einer Objektspeicherlösung in einer vom Anbieter gemanagten Cloud wird in der Regel auf Kapazitätsbasis berechnet, d. h. je mehr Sie verwenden, desto mehr zahlen Sie, anstatt im Voraus Investitionen zu tätigen oder in neue Speicherdienstinfrastrukturen zu investieren. Wichtig ist, dass Sie mit solchen Vorteilen Ihre Kosten im Voraus planen können, damit es nicht zu unerwarteten Überraschungen kommt, wenn die Rechnung des Anbieters auf dem Schreibtisch der Finanzabteilung landet.
Welche Faktoren müssen bei der Wahl einer objektbasierten Speicherlösung berücksichtigt werden?
Objektspeichersysteme bieten viele Vorteile und Use Cases. Entscheidend ist jedoch die Wahl einer Lösung, die für das Unternehmen geeignet ist. Wenn Sie sich für eine Public-Cloud-Lösung entscheiden, vergewissern Sie sich, dass Ihnen der Objektspeicher der Lösung die Möglichkeit bietet, gewaltige Mengen unstrukturierter Daten zu speichern, ohne Kompromisse in Sachen Leistung, Verwaltung oder Kontrolle eingehen zu müssen.
Achten Sie unbedingt darauf, dass jede objektbasierte Speicherlösung über Datenschutzfunktionen verfügt, auf die Sie sich Tag für Tag verlassen können – beispielsweise einen geheimen Zugriffsschlüssel, der als „Access Key“ oder „Access Key ID“ bezeichnet wird. Berücksichtigen Sie auch die Leistung des Speicherdienstes insgesamt. Ein Objektspeicherdienst ist zwar nicht für hohe Leistung oder niedrige Latenzraten optimiert, muss aber dennoch den von der Organisation geforderten Latenz- und Durchsatzraten entsprechen.
Die Integration ist ein weiterer Schlüsselfaktor. Ist die Speicherarchitektur mit den vorhandenen oder geplanten Tools und Sprachen des Unternehmens kompatibel? Bietet der Objektspeicherdienst Unterstützung für branchenübliche APIs und Protokolle?
Schließlich sollten Sie die Gesamtbetriebskosten für Objektspeicher berechnen. Wenn Sie den Weg über die Private oder Hybrid Cloud gehen, sollten Sie bei dieser Bewertung alle Faktoren berücksichtigen, von Software und Hardware bis hin zu den Kosten für die fortlaufende Wartung und den laufenden Support. Alternativ sollten bei einem Public-Cloud-Angebot auch alle Kosten für Datentransfer und Datenspeicherung einbezogen werden.
OVHcloud und Objektspeicher
Wir helfen Ihnen dabei, das Potenzial des Objektspeichers voll auszuschöpfen. Hierzu bieten wir einen hochleistungsfähigen Speicherdienst auf einer getesteten Plattform mit garantierter Vertraulichkeit sowie eine Vielzahl von Cloud-Computing-Lösungen und anderen Datenoptionen, einschließlich Blockspeicherlösungen.