Relationale und nicht-relationale Datenbank
Eine Datenbank ist eine organisierte Sammlung von Informationen, die heutzutage meist elektronisch in einem Computersystem gespeichert ist. Sie wird in der Regel von einem Datenbankmanagementsystem (DBMS) gesteuert, das zusammen mit den dazugehörigen Anwendungen ein Datenbanksystem bildet.

Was sind Datenbanken
Datenbanken sind auf den einfachen Zugriff, die einfache Verwaltung und die einfache Aktualisierung von Daten ausgelegt und können verschiedene Datentypen enthalten – darunter Wörter, Zahlen, Bilder, Videos und Dateien. Unternehmen nutzen Datenbanken, einschließlich Cloud-Datenbanken, für verschiedenste Zwecke wie:
Speichern und Verwalten von Daten:
Eine Datenbank ermöglicht es Unternehmen, große Mengen an strukturierten und unstrukturierten Daten zu speichern und zu verwalten – von Kundeninformationen bis hin zu Finanzdaten.
Verbesserung der Geschäftsprozesse:
Durch die Analyse von Daten aus Datenbanken können Unternehmen Geschäftsprozesse wie Vertrieb, Auftragsabwicklung und Kundendienst verbessern.
Nachverfolgen von Kunden:
Datenbanken speichern Informationen über Kunden, die zur Verbesserung von Kundenservice, Marketinganstrengungen und Vertriebsstrategien verwendet werden können.
Unterstützung interner Vorgänge:
Datenbanken unterstützen die internen Abläufe von Unternehmen und speichern Interaktionen mit Kunden sowie administrative Informationen.
Datenanalyse:
Unternehmen verwenden Datenbanken zur Datenanalyse. So können sie fundierte Geschäftsentscheidungen treffen und den Umsatz steigern.
Sicherheit:
Datenbanken bieten robuste Sicherheitsfunktionen, um sensible Daten vor unbefugtem Zugriff oder unbefugten Änderungen zu schützen.
Datenbanken und Cloud-Datenbanklösungen sind in der heutigen digitalen Welt von entscheidender Bedeutung. Sie unterstützen eine breite Palette von Anwendungen und Diensten, auf die sich Unternehmen täglich verlassen. Sie werden in verschiedenen Branchen eingesetzt – unter anderem im Finanzwesen, im Gesundheitswesen und im E-Commerce – um Produkte, Preise, Kundeninformationen und Kaufhistorie zu organisieren.
Was ist eine relationale Datenbank (SQL-Datenbank)?
Eine relationale Datenbank organisiert Daten in Tabellen, die aus Zeilen und Spalten bestehen. Jede Zeile in der Tabelle steht für einen eindeutigen Datensatz und jede Spalte für ein bestimmtes Attribut der Daten. Das Hauptmerkmal einer relationalen Datenbank ist die Fähigkeit, Beziehungen zwischen diesen Tabellen zu erstellen. Dadurch können Daten auf strukturierte Weise verknüpft und organisiert werden.
Die Beziehungen in einer relationalen Datenbank werden mithilfe von Schlüsseln erstellt. Ein Primärschlüssel ist eine eindeutige Kennung für einen Datensatz in einer Tabelle. Ein Fremdschlüssel ist ein Feld in einer Tabelle, das dem Primärschlüssel einer anderen Tabelle entspricht. Mit diesen Schlüsseln können Beziehungen zwischen Tabellen erstellt werden. Dabei kann es sich um Eins-zu-eins-, Eins-zu-viele-, Viele-zu-eins- oder Viele-zu-viele-Beziehungen handeln.
SQL (Structured Query Language) ist die für die Interaktion mit einer relationalen Datenbank verwendete Sprache. Benutzer können Daten in der Datenbank erstellen, einsehen, aktualisieren und löschen. SQL wird zum Schreiben von Abfragen verwendet, um bestimmte Daten zu extrahieren, Tabellen zu verknüpfen und komplexe Berechnungen durchzuführen. Außerdem kann SQL dazu dienen, Datenintegrität und Sicherheitsregeln in der Datenbank zu erzwingen.
Was ist eine nicht-relationale Datenbank (NoSQL-Datenbank)?
Eine nicht-relationale Datenbank, auch als NoSQL-(Not Only SQL)-Datenbank bezeichnet, verwendet nicht die traditionelle tabellenbasierte relationale Struktur. Stattdessen nutzt sie verschiedene Datenmodelle, z. B. Schlüsselwert, Dokument, Spaltenfamilie und Diagramm. Dies ermöglicht eine größere Flexibilität beim Speichern und Verwalten von Daten, insbesondere für große, komplexe und unstrukturierte Daten.
Während relationale Datenbanken die Daten in Tabellen mit Zeilen und Spalten speichern, werden sie in nicht-relationalen Datenbanken in einer nicht-tabellarischen Form gespeichert – beispielsweise als Schlüssel-Wert-Paare, JSON-Dokumente oder Diagramme aus Kanten und Eckpunkten. Die Daten in nicht-relationalen Datenbanken sind nicht in dem starren Schema strukturiert, das für relationale Datenbanken typisch ist. Diese Flexibilität ermöglicht es nicht-relationalen Datenbanken, unterschiedliche Datentypen und große Datenmengen zu verarbeiten. Dadurch sind sie für Big Data und Echtzeit-Webanwendungen besonders gut geeignet.
Der Begriff NoSQL steht für „Not Only SQL“. Dies bedeutet, dass diese Datenbanken nicht ausschließlich SQL (Structured Query Language) für die Abfrage und Bearbeitung von Daten verwenden. Einige NoSQL-Datenbanken unterstützen zwar SQL-ähnliche Abfragesprachen, verwenden jedoch in der Regel eigene Abfragesprachen oder APIs, die von System zu System unterschiedlich sein können.
Nicht-relationale Datenbanken sind eine gute Wahl, wenn große Mengen komplexer und vielfältiger Daten organisiert werden müssen. Sie sind besonders nützlich beim Umgang mit Daten, die sich nicht ohne Weiteres in einer Tabelle erfassen lassen. Dazu gehören z. B. Daten aus Social-Media-Feeds, IoT-Geräten und Echtzeit-Spieldaten. Außerdem sind nicht-relationale Datenbanken einfach skalierbar und können hohe Benutzerlasten verarbeiten. Daher sind sie eine gute Wahl für umfangreiche Anwendungen.

Verwendung von relationalen und nicht-relationalen Datenbanken im Vergleich
Ob Sie sich für eine relationale Datenbank (SQL- bzw. Structured Query Language-Datenbank) oder eine nicht-relationale Datenbank (NoSQL- bzw. Not Only SQL-Datenbank) entscheiden, hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts ab. Beide Arten von Datenbanken haben ihre Vorteile und eignen sich besonders gut für unterschiedliche Arten von Aufgaben.
SQL-Datenbanken sind relational, d. h. sie organisieren Daten in Tabellen. Jede Tabelle verfügt über ein vordefiniertes Schema. Das bedeutet, dass die Struktur (Spalten und ihre Typen) festgelegt werden muss, bevor Daten gespeichert werden können.
Wenn sich Ihre Daten gut in einer Tabellenstruktur organisieren lassen und sich nicht häufig ändern, ist eine SQL-Datenbank möglicherweise das Richtige für Sie. SQL-Datenbanken unterstützen ACID-Eigenschaften (Atomicity, Consistency, Isolation, Durability). Daher eignen sie sich gut für Systeme, in denen Transaktionen komplex sind und Datenintegrität entscheidend ist. Dazu zählen beispielsweise Bankensysteme.
Relationale Datenbanken sind ebenfalls eine gute Wahl, wenn Datenintegrität Priorität hat: SQL-Datenbanken unterstützen Einschränkungen wie eindeutige Schlüssel, Primärschlüssel und Fremdschlüssel, die zur Aufrechterhaltung der Datenintegrität beitragen.
NoSQL-Datenbanken sind nicht-relational, d. h. sie basieren nicht auf einer traditionellen Tabellenstruktur und haben dynamische Schemas für unstrukturierte Daten. Sie können Daten dokumentorientiert, spaltenorientiert, diagrammbasiert oder als Schlüssel-Wert-Paare speichern.
NoSQL-Datenbanken sind ideal für Situationen, in denen Daten unstrukturiert oder teilstrukturiert sind. Wenn sich Ihre Daten nicht gut in Tabellen strukturieren lassen oder wenn sich die Datenstruktur häufig ändert, ist eine NoSQL-Datenbank wahrscheinlich die richtige Wahl für Sie. NoSQL-Datenbanken sind so konzipiert, dass sie skaliert werden können, indem dem Netzwerk weitere Server hinzugefügt werden. Daher eignen sie sich gut für die Speicherung großer Datenmengen.
Nicht-relationale Datenbanken können für bestimmte Anwendungsfälle wie z. B. Big-Data- und Echtzeitanwendungen eine höhere Leistung bieten.
Der Bedarf an NoSQL-Datenbanken ergab sich in erster Linie aus den Einschränkungen traditioneller relationaler Datenbanken im Umgang mit den riesigen Mengen und den vielen unterschiedlichen Arten von Daten, die von modernen Anwendungen insbesondere im Kontext von Internet und Web-Anwendungen generiert werden. Mit zunehmendem Volumen, wachsender Geschwindigkeit und immer größeren Datenmengen wurde klar, dass das starre Schema und die Einschränkungen der Skalierbarkeit relationaler Datenbanken den Anforderungen vieler aktueller Anwendungsfälle nicht mehr genügten.
Jahrzehntelang waren relationale Datenbanken, der Standard gewesen. Allerdings waren sie für strukturierte Daten konzipiert und hatten ein festes Schema, bei dem Daten in Tabellen mit vordefinierten Spalten gespeichert werden mussten. Diese Struktur machte es schwierig, die unstrukturierten oder teilstrukturierten Daten aufzunehmen, die häufig von Big-Data-Anwendungen wie sozialen Medien, mobilen Geräten und Internet of Things (IoT) generiert werden. Darüber hinaus stellten der Umfang der Daten und die Notwendigkeit einer hohen Verfügbarkeit und Fehlertoleranz in verteilten Systemen eine große Herausforderung für relationale Datenbanken dar.
NoSQL-Datenbanken bieten dagegen flexible Datenmodelle. Diese Flexibilität ermöglicht Developern eine schnellere Iteration und die Verarbeitung einer Vielzahl von Datentypen, ohne dass komplexe Datentransformationen erforderlich sind.
Darüber hinaus sind NoSQL-Datenbanken so konzipiert, dass sie skaliert werden können, indem sie Daten auf mehrere Server verteilen. So können große Datenmengen und hohe Benutzerlasten bewältigt und gleichzeitig die Leistung aufrechterhalten werden. Diese Art der Verteilung trägt auch zu einer höheren Verfügbarkeit bei, da das System auch dann weiterarbeiten kann, wenn Nodes ausfallen.
Gängige relationale/SQL-Datenbanken
SQL gab es bereits vor Jahrzehnten, und viele der beliebtesten relationalen Datenbanken stammen aus dieser Anfangszeit. Allerdings sind im Laufe der Jahre zahlreiche Alternativen entstanden, darunter auch nicht-kommerzielle Optionen. Zu den gängigen relationalen Datenbanken gehören heute:

Oracle:
Oracle ist wahrscheinlich das beliebteste kommerzielle Datenbankmanagementsystem der Welt. Es handelt sich um ein relationales Datenbankmanagementsystem mit mehreren Modellen, das eine Vielzahl von Datenmodellen unterstützt, darunter relationale, Dokument-, Diagramm-, RDF- und räumliche Modelle. Oracle ist für seine Robustheit und Skalierbarkeit sowie die umfassenden Funktionen bekannt und daher für große Unternehmen mit komplexen Anforderungen geeignet.
MySQL:
MySQL ist ein Managementsystem für relationale Datenbanken auf Open-Source-Basis. Es wird häufig von Startups und Open-Source-Stacks genutzt – oft in Form von MySQL as a Service. MySQL ist für seine Benutzerfreundlichkeit, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit bekannt. Dieses System ist auch in Webanwendungen beliebt und eine Komponente des LAMP-Webentwicklungs-Stacks.
Microsoft SQL Server:
SQL Server wurde von Microsoft entwickelt und ist ein relationales Datenbankmanagementsystem, das in großen Unternehmen weit verbreitet ist. Diese Option unterstützt eine Vielzahl von Datentypen, darunter primitive, strukturierte, semistrukturierte und unstrukturierte Daten. SQL Server ist auch als Azure SQL Server als Teil der Microsoft Azure Cloud verfügbar.
PostgreSQL:
PostgreSQL und PostgreSQL as a Service ist ein Managementsystem für relationale Datenbanken, das auf Open-Source-Technologie basiert und sich durch hohe Kompatibilität und Erweiterbarkeit auszeichnet. E unterstützt sowohl SQL- (relationale) als auch JSON- (nicht-relationale) Abfragen und wird häufig für mobile, geospatiale, analytische und Web-Anwendungen verwendet.
SQLite:
SQLite ist ein eigenständiges, serverloses und konfigurationsfreies Datenbankmodul. Es ist in das Endprogramm eingebettet und beliebt in Umgebungen, in denen Einfachheit und ein geringer Platzbedarf von Vorteil sind. Dazu gehören z. B. mobile Anwendungen und kleine bis mittlere Web- und Desktop-Anwendungen.
Beliebte nicht-relationale/NoSQL-Datenbanken
Für viele Anwendungsfälle ist eine nicht-relationale Datenbank besser geeignet. Dabei handelt es sich um eine neuere Kategorie von DBMS. Allerdings sind viele der Lösungen etabliert und werden häufig in Tech Stacks auf der ganzen Welt verwendet. Beispiele für beliebte NoSQL-Datenbanken:
MongoDB:
Eine objektorientierte, skalierbare NoSQL-Datenbank basierend auf dem Dokumentspeichermodell. Sie speichert Objekte als separate Dokumente innerhalb einer Sammlung mit JSON-ähnlichen Dokumenten und ist als MongoDB as a Service verfügbar.
Redis:
Ein Open-Source-Speicher für Datenstrukturen im Arbeitsspeicher, der als Datenbank, Cache und Nachrichtenbroker verwendet wird. Es unterstützt verschiedene Datenstrukturen wie Zeichenfolgen, Hashes, Listen, Sätze, sortierte Sätze mit Bereichsabfragen, Bitmaps, Hyperlogprotokolle und Geodatenindizes mit Radius-Abfragen.
Cassandra:
Eine hochgradig skalierbare, hochleistungsfähige verteilte Datenbank, die für die Verarbeitung großer Datenmengen über zahlreiche Standardserver hinweg konzipiert wurde und hohe Verfügbarkeit ohne „Single Point of Failure“ bietet.
HBase:
Eine nicht-relationale, verteilte Open-Source-Datenbank, die nach dem Vorbild von Bigtable von Google modelliert und in Java geschrieben wurde. Sie wurde als Teil des Apache Hadoop-Projekts der Apache Software Foundation entwickelt, läuft auf HDFS (Hadoop Distributed File System) und bietet Bigtable-ähnliche Funktionen für Hadoop.
Neo4j:
Ein von Neo4j, Inc. entwickeltes Graph-Datenbankmanagementsystem. Diese Datenbank ist ACID-konform und bietet darüber hinaus eine Transaktionsdatenbank mit nativer Diagrammspeicherung und -verarbeitung.
CouchDB:
Eine dokumentorientierte Open-Source-NoSQL-Datenbank, die JSON zum Speichern von Daten, JavaScript als Abfragesprache mit MapReduce und HTTP für eine API verwendet.
OVHcloud und relationale und nicht-relationale Datenbanken im Vergleich
Database as a Service (DBaaS) bietet viele Vorteile für Unternehmen, die ihre Datenbankverwaltung und Infrastruktur optimieren möchten. Mit DBaaS lagern Unternehmen die Installation und Wartung von Datenbanken an Cloud-Anbieter aus. Das reduziert die Komplexität und den Zeitaufwand für Datenbankadministrationsaufgaben.
Für Unternehmen, die eine komplette Datenbankinfrastruktur aufbauen möchten, bietet OVHcloud eine robuste Plattform. Unsere Public Cloud-Datenbanken erfüllen die verschiedensten Anforderungen mit einer skalierbaren, sicheren und hochverfügbaren Datenbankumgebung. Erfahren Sie, wie OVHcloud Ihr Datenbankmanagement und Ihre Infrastruktur verändern kann.
