Was ist Business Continuity?
Wenn der Unternehmensbetrieb durch eine schwere Störung unterbrochen wird, sorgt der richtige Business-Continuity-Plan für die nötigen Prozesse, mit denen das Unternehmen seinen Betrieb effektiv fortsetzen kann. Wichtig ist, dass Business Continuity dem Unternehmen Zeit und Spielraum verschafft, um die Ursache der Unterbrechung zu beheben.

Definition von Business Continuity
Die Kontinuität eines Unternehmens ist zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Das kann genauso gut eine Naturkatastrophe oder eine böswillige Handlung wie ein Cyberangriff sein. Leider bedeutet dies, dass es im Laufe des Lebenszyklus eines erfolgreichen Unternehmens wahrscheinlich unvermeidlich ist, dass es zu einer Betriebsunterbrechung kommt. Wird diese nicht korrekt gehandhabt, kann dies zu erheblichen finanziellen Schäden führen und schlimmstenfalls sogar das Ende des Unternehmens bedeuten.
So kann ein durch IT-Downtime verursachter Geschäftsausfall laut Gartner* durchschnittlich 5.600 USD pro Minute an Kosten verursachen. Um derart katastrophale finanzielle Folgen – sowie damit verbundene Imageschäden – zu vermeiden, ist eine konsequente Business-Continuity-Strategie für den Schutz des Unternehmens, sowohl heute als auch in der Zukunft, von entscheidender Bedeutung.
Eine solche Kontinuitätsplanung legt Prozesse und Systeme fest, die sicherstellen, dass das Unternehmen kritische Geschäftsfunktionen und Dienste auch im Krisenfall unterbrechungsfrei weiterführen kann. Dieser Ansatz wird meist mit Disaster-Recovery-Plänen und Wiederherstellungsverfahren kombiniert, die darauf abzielen, jeden Zwischenfall schnell und möglichst ohne ernsthafte und lang anhaltende Unterbrechungen zu bewältigen und so die Betriebskontinuität zu bewahren.
Was ist der Unterschied zwischen Business Continuity Management und Business Continuity Planning?
Business Continuity Management
Das Business Continuity Management (BCM) verfolgt einen holistischen Ansatz und betrachtet die Handhabung und Bewältigung von Ausfällen aus einer gesamtheitlichen Perspektive, um den Betrieb des Unternehmens während und nach dem Ereignis aufrechtzuerhalten, und zwar unabhängig von der Art der Krise. Der Umfang des BCM umfasst dabei die gesamte Organisation, bewertet und erfasst alle potenziellen Schwachstellen und ermittelt, wie zentrale Systeme und Dienste während einer Unterbrechung betriebsbereit gehalten werden können.
Business Continuity Planning
Business Continuity Planning ist ein Teilbereich des BCM, der die Prozesse und Schritte aufführt, die im Falle bestimmter Arten von Unterbrechungen oder Krisensituationen verwendet werden sollen. Hierzu gehören sowohl etwaige Sofortmaßnahmen als auch detaillierte Disaster-Recovery-Pläne für sämtliche Aspekte des Geschäftsbetriebs, von IT-Recovery-Systemen und Kommunikationsmanagement bis hin zu Logistikplänen.
Gewährleistung der Betriebskontinuität
Kontinuität im Unternehmen konzentriert sich auf drei wesentliche Gesichtspunkte. Der erste ist die Steigerung der Resilienz, um potenzielle Katastrophen und Krisen abzuwehren, bevor sie entstehen. Hierzu müssen Systeme, Prozesse, Dienste und Personalstrategien eingerichtet werden, die von Grund auf speziell konzipiert sind, um die verschiedenen Arten von Bedrohungen und deren Auswirkungen besser zu handhaben und zu minimieren und um Krisen effektiv zu bewältigen. Die Entwicklung eines solchen integrierten und kohärenten Ansatzes – der proaktive und reaktive BCM-Maßnahmen für den Krisenfall miteinander kombiniert – stellt sicher, dass das Unternehmen immer ausreichend vorbereitet ist und nicht erst nach dem Eintreten einer Katastrophe oder Krise versuchen muss, seine Betriebskontinuität mit Müh und Not wiederherzustellen.
Schnelle Wiederherstellung
Wird die Betriebskontinuität durch eine Störung beeinträchtigt, zielt eine schnelle Disaster Recovery ausschließlich darauf ab, IT-Systeme, Daten, Kommunikation etc. schnellstmöglich wiederherzustellen. Entscheidend ist, dass die Zuständigkeiten des Recovery-Prozesses bestimmten Personen zugewiesen werden, damit alle Beteiligten wissen, wer für welches Wiederherstellungselement verantwortlich ist. Diese umfassende Planung reduziert das Risiko von Downtime und Datenverlust, da die richtigen Personen und Prozesse – einschließlich Daten-Backup und externe Datenspeicherung – von vornherein vorhanden sind. Mit der richtigen Recovery-Strategie und einem ordnungsgemäßen Disaster Recovery Management können Sie so die zentralen IT-Systeme sowie zugehörige Datensätze und Geschäftsfunktionen im Handumdrehen wieder in Betrieb nehmen.
Zuverlässige Contingency-Pläne
Zum Schutz der Betriebskontinuität werden Notfallprozesse und Risikomanagementsysteme für verschiedene Desaster-Szenarien eingerichtet. Sie stellen sicher, dass die Folgen jeglicher Zwischenfälle effizient bewältigt werden können. Zum Beispiel können Remote-Arbeitsstrategien für den Fall aufgestellt werden, dass bestimmte Standorte nicht mehr zugänglich sind. Außerdem können Business-Continuity-Backupsysteme eingerichtet, Lieferketten diversifiziert oder ein dediziertes Krisenmanagementteam eingesetzt werden und vieles mehr. Wichtig ist, dass Contingency-Pläne für die Betriebskontinuität regelmäßig geprüft werden, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen innerhalb der sich ständig wandelnden Unternehmensinfrastruktur stets aktuell und relevant bleiben.
Welche Business-Continuity-Tools gibt es?
Es gibt verschiedene Disaster-Recovery-Tools, die Unternehmen dabei helfen, einen umfassenden Business-Continuity-Plan zu erstellen, zu pflegen und umzusetzen. Hierzu gehören:
Daten-Backups
Eine umfangreiche Backup-Strategie ist essenziell, um die Daten eines Unternehmens zu schützen und bei Bedarf eine schnelle Wiederherstellung zu gewährleisten. Für ein hohes Maß an Resilienz empfehlen wie das „3, 2, 1“-Prinzip, bei dem drei Kopien Ihrer Daten erstellt werden. Diese Datensätze sollten auf zwei verschiedenen Speichermedien gespeichert werden – beispielsweise auf einer externen Festplatte und einem Server –, wobei eine Kopie sicher an einem anderen Standort (z. B. auf einem Remote-Server) gespeichert wird. Um die bestmögliche Geschäftskontinuität zu erreichen, kann es sinnvoll sein, mit einem Anbieter zusammenzuarbeiten, der eine Backup-as-a-Service-Lösung anbietet oder die gesamte Computing-Umgebung einer Organisation virtualisieren kann (siehe unten).
Datenschutz
Zu einem effektiven Krisenmanagementplan gehören unbedingt Tools, die Daten schützen und die Auswirkungen von Datenverlust und Downtime verringern. Hierzu gehören automatische Cloud-Backups, Datenverschlüsselung zum Schutz des Geschäftsbetriebs sowie Disaster-Recovery-Tools, die im Krisenfall einen schnellen Zugriff auf die Backups gewährleisten und so für erheblich geringere Ausfallzeiten sorgen. Wenn Sie mit einem seriösen Cloud-Anbieter zusammenarbeiten – siehe „Wechsel zur Cloud“ –, wird dieser sich darum kümmern, dass die gesamte Software regelmäßig aktualisiert und gepatcht wird. So werden Sicherheitslücken in der Software beseitigt, die andernfalls von böswilligen Akteuren ausgenutzt werden könnten.
Hot und Cold Sites
Eine Cold Site ist ein zweiter Standort, der speziell für den Fall von Naturkatastrophen oder Feuer eingerichtet wird, an dem Mitarbeiter bei Bedarf arbeiten können. Er bietet nur eine einfache Basisinfrastruktur, stellt kurzzeitig jedoch eine bessere Business-Continuity-Alternative dar, als einfach zu schließen. Eine Hot Site ist einer Cold Site äußerst ähnlich, hat aber einen entscheidenden Unterschied: Der Standort hat Zugriff auf eine Kopie aller aktuellen Unternehmensdaten, sodass alle Dienste und Systeme nahezu wie gewohnt weiterarbeiten können.
Angemessene Planung
Bei so vielen verschiedenen Teilen, die für ein erfolgreiches Business Continuity Planning erforderlich sind, ist es sinnvoll, hierfür eine spezielle Software zu verwenden. Auf diese Weise können Unternehmen Ihren Continuity- und Disaster-Recovery-Plan innerhalb eines strukturierten Frameworks entwickeln und verwalten und stellen so sicher, dass kein Bereich übersehen wird. Dabei spielt die Business-Continuity-Planning-Software auch während eines Zwischenfalls eine entscheidende Rolle, da sie für die Wiederherstellung der Betriebskontinuität als Single Source of Truth fungiert. Darüber hinaus kann die Lösung auch verwendet werden, um die Resilienz zu erhöhen, Unterbrechungen zu reduzieren, die Kontinuitätsplanung auf dem neuesten Stand zu halten und dabei stets sicherzustellen, dass alle Pläne mit den Best Practices der Disaster Recovery sowie den geltenden Datenvorschriften übereinstimmen.
OVHcloud und Business Continuity
Wir bieten mehrere wichtige Business-Continuity-Dienste für Unternehmen, die sicherstellen, dass die Betriebskontinuität im Krisenfall gewahrt bleibt. So können Ihr Betrieb, Ihre Infrastruktur und vor allem Ihre Mitarbeiter schnell ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Virtualisierung nutzen
Sichern Sie die kontinuierliche Verfügbarkeit der kritischsten Anwendungen und Daten für Ihre Betriebskontinuität und vermeiden Sie dabei die Kosten und Komplexität von Aufbau und Wartung eines Disaster-Recovery-Standorts. OVHcloud Disaster Recovery bietet Replikation für virtuelle Maschinen und schnelle, sichere und vollständig cloud-basierte Disaster-Recovery-Lösungen, damit kritische Apps und Daten immer verfügbar bleiben.

Daten effektiv sichern
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*The 20: The Cost of Downtime